Wird die Suche nach IT-Fachkräften zur Dauerbaustelle?

26.02.2025

Wie Paderborn mit gezielter (Nachwuchs)-Förderung gegensteuert


IT-Fachkräfte sind gefragter denn je – doch die Lücke zwischen offenen Stellen und verfügbaren Spezialistinnen und Spezialisten wächst. 2023 erreichte die Zahl unbesetzter IT-Stellen mit 149 000 ein Rekordhoch. Besonders betroffen sind mittelgroße IT-Standorte, die mit Metropolen wie München oder Berlin um Talente konkurrieren. Ein aussichtsloser Kampf oder eine Frage der richtigen Vernetzung?

Während viele Regionen mit Einzelmaßnahmen gegensteuern, setzt Paderborn auf eine langfristige Strategie: eine enge Verzahnung von Bildung, Wirtschaft und Wissenschaft, gezielte Nachwuchsförderung entlang der gesamten Bildungsbiografie und eine kluge Nutzung von Fördermitteln. Das Ergebnis: Ein IT-Standort, der junge Talente nicht nur ausbildet, sondern auch in der Region hält, wie die Zahl von aktuell 6 742 hier beschäftigten IT-Fachkräften belegt.

IT-Förderung von der Grundschule bis zum Berufseinstieg

 „Statt punktueller Berufsorientierung verfolgt Paderborn eine frühzeitige, kontinuierliche und praxisnahe Förderung“, erklärt Uwe Schoop, Prokurist und Leiter des Bereichs Fachkräftesicherung von der Wirtschaftsförderung Paderborn. Junge Menschen sollen von frühester Kindheit bis zum Berufseinstieg regelmäßig mit IT und anderen MINT-Bereichen in Berührung kommen.

Bereits in der Grundschule fördert das Netzwerk Zukunft durch Innovation.Paderborn (kurz zdi), das 2025 sein 15-jähriges Bestehen feiert, spielerisch IT-Kompetenzen. So bauen und programmieren zum Beispiel Kinder in LEGO-Robotik-AGs ihre ersten eigenen Maschinen und messen sich im zdi-Roboterwettbewerb.

Im Programm SchuBS.digital erhalten Jugendliche ab der Sekundarstufe I an 14 Samstagen praxisnahe Einblicke in 13 IT-Unternehmen, arbeiten an realen Projekten und nehmen an Bewerbungstrainings teil. Mit Erfolg: Während 2024 die Schülerinnen und Schüler vor ihrer Teilnahme noch unsicher in ihrer Berufsorientierung waren, gab die überwiegende Mehrheit am Ende des Programms an, einen Beruf in der IT anzustreben. Etwa die Hälfte hatte sogar schon konkrete Ausbildungsberufe als Ziel definiert. Da die Eltern eine zentrale Rolle im Berufswahlprozess spielen, werden diese ebenfalls intensiv in das Programm eingebunden.

Auch Paderborn ist Informatik (PIT) stärkt IT-Interesse durch Workshops, Schulkooperationen und praxisnahe Events. Erfolgreiche Initiativen wie das Mentoringprogramm Girls4IT für junge Frauen vernetzen Unternehmen mit Nachwuchstalenten. Ein weiteres Highlight ist der PIT-Hackathon, bei dem Technikbegeisterte drei Tage lang eigene Projekte umsetzen.

Das ATIW-Berufskolleg setzt diesen praxisorientierten Ansatz konsequent fort und bietet Fachabitur, duale Studiengänge und Ausbildung mit dem Schwerpunkt IT an. In 13 spezialisierten IT-Laboren lernen Schülerinnen und Schüler praktische Grundlagen wie Kabelverlegung und Netzwerksicherheit.
 

Ein enges Netzwerk und der gezielte Einsatz von Fördermitteln

Neben der durchgängigen Nachwuchsförderung spielt eine enge Zusammenarbeit von Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Politik eine wichtige Rolle. Die skizzierten Angebote führen zu einer engen Vernetzung der Jugendlichen mit lokalen Unternehmen und Hochschulen. „Aber auch das zdi.Paderborn, die Ausbildungsmesse und Berufseinstiegsplattform CONNECT, die Expertenrunde Duale Ausbildung, Schnupperkurse an der Universität Paderborn und besondere Veranstaltungsformate wie die Expedition Wissenschaft zeigen, wie Kooperationen über mehrere Schnittstellen in Kreis und Kommune funktionieren können“, erklärt Uwe Schoop. Regelmäßige Treffen, Praxisprojekte und Unternehmenspartnerschaften gewährleisten einen ständigen Austausch.

Darüber hinaus arbeitet ein breites Netzwerk daran, die Region Paderborn als Ausbildungsstandort noch attraktiver zu machen. Eine vielversprechende Initiative ist die Etablierung eines Azubicampus nach dem Vorbild des pings-Azubicampus in Fulda. Eine Machbarkeitsstudie bestätigte ein hohes Nachfragepotenzial, aktuell laufen Gespräche mit Investoren, Immobilieneigentümern und Betreibergesellschaften.

„Zusätzlich zur gezielten Vernetzung hat Paderborn es verstanden, auch finanzielle Ressourcen in Form von Landes-, Bundes- und EU-Fördermitteln für die Entwicklung des IT-Standortes zu nutzen“, so Uwe Schoop.
 

Unser Angebot:

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  • Uwe Schoop, Prokurist und Leiter des Bereichs Fachkräftesicherung von der Wirtschaftsförderung Paderborn
  • Je nach Interesse mit weiteren Akteurinnen und Akteuren aus dem IT-Sektor in Paderborn

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