Start: SchuBS .digital 2025 bei Weidmüller am 22.2.25
04.03.2025
Nach SchuBS Elektrotechnik ist nun auch SchuBS® .digital erfolgreich gestartet. Trotz Grippewelle nahmen am ersten SchuBS-Samstag 16 Jungen und 8 Mädchen aus unterschiedlichen Schulformen – 2 Sekundarschulen, 4 Realschulen, 4 Gesamtschulen und 4 Gymnasien – teil. Die Ausbilder von Weidmüller, Martin Stuckenbröker und Sebastian Panchyrz, erläuterten anschaulich, wie immer mehr Objekte über das Internet vernetzt werden und miteinander kommunizieren, ohne dass dies offensichtlich ist. Ein Beispiel hierfür ist das indirekte IoT-basierte Steuerungssystem, das in Paderborn dafür sorgt, dass Busse an Ampeln grün erhalten.

Gute Chancen in der IT-Branche: Perspektiven für Fachkräfte
Wer von den Schüler:innen sich am Ende für einen Beruf rund in der IT entscheidet, hat gute Chancen auf einen Arbeitsplatz:
- Eine Langzeitstudie des Digitalverbands Bitkom prognostiziert für das Jahr 2040 einen Bedarf von 663.000 IT-Fachkräften. *)
- Bereits im Jahr 2023 konnten in Deutschland 149.000 IT-Stellen nicht besetzt werden. Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst betont: „Ohne IT-Spezialistinnen und -Spezialisten verspielt Deutschland seine digitale Zukunft.“ U.a. fordert der Verband, mehr junge Menschen für IT-Berufe zu begeistern und die Kooperationen zwischen Schule und Wirtschaft zu stärken.
Kooperation zwischen Schule und Wirtschaft
In der Umsetzung stellen sich einige Herausforderungen. Insbesondere bleibt ein strukturelles Problem unberücksichtigt:
Öffentlich geförderte Berufsorientierungsangebote binden verpflichtend öffentliche Institutionen ein, während Unternehmen – bedingt durch das Fehlen eines Bildungsauftrags – in der Regel außen vor bleiben.
Zwar kann der Staat außerschulische Initiativen anregen, es fehlen ihm jedoch rechtliche Mittel, um Unternehmen zur aktiven Beteiligung zu verpflichten oder gar unterstützende pädagogische Kenntnisse einzufordern.
Ein weiterer Aspekt betrifft die Einbeziehung der Eltern. Trotz der nachgewiesenen zentralen Rolle der Eltern im Berufsfindungsprozess werden sie bislang kaum in die BO-Angebote für die Jugendlichen einbezogen.
SchuBS – ein wegweisender Ansatz in der Berufsorientierung
Das Projekt SchuBS (Schule und Betrieb am Samstag) bringt seit 18 Jahren Schüler:innen und Unternehmen im betrieblichen Umfeld zusammen. Zunächst ging es allgemein um MINT-Berufe, und vor sieben Jahren entstand ein eigener IT-Zweig, in dem Berufe rund um die IT adressiert werden. Schüler:innen lernen in IT-Unternehmen die Arbeitswelt der digitalen Berufe kennen. Und ganz nebenbei: Sie erleben die verschiedenen Unternehmenskulturen, und die Unternehmen vermitteln den Jugendlichen, was sie von ihren zukünftigen Fachkräften erwarten.
SchuBS bildet eine Brücke zwischen Schule und Unternehmen, indem Schüler:innen im betrieblichen Kontext durch kontinuierliche orientierende Betreuung und ergänzende Module – wie Vorstellungsgesprächstraining, Code of Conduct und Teamtraining – beim Übergang in den Beruf unterstützt werden. Die intensive Begleitung ermöglicht es den Schüler:innen, ihre Erfahrungen in den Unternehmen zu reflektieren und gemeinsam mit ihren Eltern einzuordnen. Gleichzeitig erhalten die Unternehmen die Möglichkeit, ihre Erwartungen mit den Perspektiven der SchuBS-Gruppen abzugleichen.
Neben den positiven Feedbacks von Eltern und Schülern weisen die folgenden Faktoren auf die erfolgreiche Umsetzung von SchuBS hin:
- Im Jahr 2024 waren die Schülerinnen und Schüler zu Beginn des Projekts unsicher hinsichtlich ihrer beruflichen Richtung. Nach dessen Abschluss strebte die Mehrheit einen IT-Beruf an, wobei etwa die Hälfte bereits konkrete Ausbildungsziele benannte.
- Mit einem Mädchenanteil von einem Drittel in SchuBS® .digital 2025 besteht die Hoffnung, den aktuell niedrigen Frauenanteil von rund 10 % in IT-Ausbildungen zu erhöhen.
- Über sechs Durchgänge hinweg lag die Abbrecherquote lediglich bei 0,6 %, da bislang nur ein Schüler (!) das Programm abbrach.
- Kaum ein Jugendlicher kennt die Vielfältigkeit der Berufe rund um die IT. Wie vielfältig sie ist, erleben die Jugendlichen an den weiteren 13 Samstagen bei den Arbeitsschwerpunkten in SchuBS .digital-Partnern – dSPACE, Fraunhofer IEM, JanzTec, S&N Invent, ATIW, bib, code-x, COMPRION, TEAM, Stadt Paderborn, Leonex und RTB.
Zur Realisierung von SchuBS® .digital danken wir den genannten Partner. Ohne sie und die Förderung durch das zdi.Paderborn der Wirtschaftsförderung Paderborn und der personellen Unterstützung durch die IHK Paderborn-Höxter wäre das Projekt in seiner jetzigen Form nicht möglich.
*) https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Mangel-an-IT-Fachkraeften-droht-sich-zu-verschaerfen
Ansprechpartnerin

PD Dr. Lydia Riepe
Fachkräftenachwuchs
Projektleitung SchuBS
Telefon: +49 5251 2055 - 912
Telefon: +49 172 234 1239