Nachbericht: 13. Elektronikforum OWL

04.05.2022

Automatisierungstechnik und die Anforderungen seitens der EU sowie der Blick auf eine Circular Economy

Wie muss sich die Automatisierungstechnik in den kommenden Jahren auf politische Veränderungen und neue gesetzliche Rahmenbedingen einstellen, welche technische Anforderungen entstehen aus der Normung, wie sieht der Umgang mit RoHS, WEEE, REACH und dem Lieferkettengesetz aus und welche neuen Erfordernisse ergeben sich mit Blick auf die von der EU angestrebte Circular Economy / Kreislaufwirtschaft?

Gastgeber des 13. Treffens des Elektronikforums OWL am 04. Mai 2022 war Winfried Hovestadt, stellvertretender Leiter für Elektronikentwicklung sowie Normen & Zertifizierung bei der KEB Automation KG in Barntrup.

Was mit einer Initialzündung und sechs Beschäftigten 1972 begann, hat sich heute zu einem weltweit agierenden mittelständischen Unternehmen entwickelt, für das mehr als 1.550 Mitarbeiter – davon ca. 1.000 am Hauptsitz in Barntrup – arbeiten. Stetig weiter wachsend ist das Unternehmen in zweiter Familiengeneration inhabergeführt geblieben. Neben dem KEB Stammhaus in Barntrup besteht das Unternehmen aus zehn Tochtergesellschaften.

Das Hauptgeschäftsfeld ist die Fertigung von Frequenzumrichtern, Servostellern, Getriebemotoren und elektromagnetischen Bremsen und Kupplungen sowie umfangreiche Hardwarelösungen in Kombination mit Softwarefunktionalitäten.

Einen Einblick in die Fertigung der Produkte gab es gleich zu Anfang durch einen Unternehmensrundgang.

Winfried Hovestadt stellte vor, wie sich KEB strategisch bezüglich der Anforderungen von RoHS, WEEE, REACH und dem Lieferkettengesetz in den letzten Jahren aufgestellt hat. Grundlage vieler Aktivitäten sind dabei die Anforderungen aus der Normenserie EN 45551 - 45559.

Seit einiger Zeit beschäftigt sich das Unternehmen auch zunehmend mit den neuen Anforderungen, die aus einer Circular Economy resultieren, u.a. getrieben durch erste Kundenanfragen. KEB nimmt seit ca. 2 Jahren an einer von InnoZent OWL initiierten Erfahrungsaustauschgruppe zum Thema teil und verankert das Thema ganzheitlich im Unternehmen über die Qualitätssicherung, Entwicklung, Produktion, Einkauf und die Rechtsabteilung.

Herausforderungen sind insbesondere, ob die erforderlichen Kennzahlen aus den Normenanforderungen erfüllt werden können und ob sich KEB mit guten Werten im Vergleich zu Marktbegleitern abheben kann.
Perspektivisch möchte sich das Unternehmen mit seinen Aktivitäten noch deutlich stärker am Markt sowie am Standort als „grünes und zukunftsfähiges“ Unternehmen darstellen, z.B. durch

   den sichtbaren Einsatz alternativer / grüner Energie,
   Produktion in einer Zero Emission Umgebung,
   ressourcenschonende Materialverwendung bei der Produktion
   und vor allem bezüglich der Motivation der Mitarbeiter:innen in Bezug auf Nachhaltigkeit.

Über das Elektronikforum OWL:
Um Akteure aus Industrie, Forschung und Wissenschaft besser miteinander zu vernetzen, startete InnoZent OWL im Mai 2018 das Elektronikforum OWL. Es bietet eine Plattform für eine Gruppe, die sich ca. 3-mal pro Jahr zu den folgenden Punkten austauscht: Sichtung und Bewertung von neuen Trends und Entwicklungen aus unterschiedlichen Fachdisziplinen, Potentiale und Anforderungen neuer Anwendungsfelder (Gesundheit, Prozessindustrie, Logistik, Handel etc.), Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen sowie neuer Geschäftsmodelle, Förderung und Ausbau der Kooperationen zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen, Austausch untereinander.

Das Elektronikforum OWL ist Bestandteil von CirQuality OWL und wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie vom Land NRW gefördert. Die Teilnahme ist kostenfrei.