2. Treffen der Erfahrungsaustauschgruppe „Nachhaltigkeit und Zirkularität gestalten“
31.03.2025
„Nachhaltigkeitstransformation im eigenen Unternehmen und Wesentlichkeitsanalyse“
9 Unternehmensvertreterinnen und -vertreter, die IHK Lippe, die Effizienz-Agentur NRW und InnoZent OWL e.V. trafen sich am 31.03.2025 zum 2. Treffen der Erfahrungsaustauschgruppe „Nachhaltigkeit und Zirkularität gestalten“ bei der Hebie GmbH & Co. KG in Bielefeld.
Das Bielefelder Traditionsunternehmen beschäftigt sich seit mehr als 155 Jahren mit Fahrrädern. Die HEBIE GROUP mit ihren Standorten in Bielefeld, Münster und Taiwan und rund 110 Mitarbeitenden entwickelt und produziert langlebige Komponenten für Schutz und Last am Fahrrad für höchste Ansprüche, wie z. B. Gepäckträger oder auch Fahrradtaschen und -körbe. Am Standort Bielefeld werden Fahrradständer, Schutzbleche und Kettenschützer produziert. 2022 hat die HEBIE GROUP erstmals mit dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) zu nachhaltigen Kriterien berichtet und ist ebenfalls als fahrradfreundlicher Arbeitgeber zertifiziert. Ein aktueller Nachhaltigkeitsbericht steht in den Startlöchern und wird in Kürze veröffentlicht.

Sandra Wilms, CSR-Managerin der HEBIE GROUP stellte vor, wie sich das Unternehmen in punkto Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft organisiert und vor allem mit Blick auf die Regulatorik ein System entwickelt hat, um als Unternehmen auf dem Laufenden zu bleiben. Um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf diesem Weg mitzunehmen und für Maßnahmen zu sensibilisieren und zu motivieren, wurde u.a. ein unternehmensinternes CSR Workbook entwickelt.
Holger Winkelmann, Abteilungsleitung Prozessmanagement und Qualität bei der INOMETA GmbH in Herford berichtete über den Prozess der Wesentlichkeitsanalyse im Unternehmen, unterstützt durch ein Beratungsunternehmen und eine Software. Hervorzuheben waren hier insbesondere das hohe Engagement des Unternehmens sowie eine intensive Beteiligung der Führungsebene, die die Rolle der Stakeholder eingenommen haben. Dieser Prozess war damit auch gleichzeitig ein Kommunikationsweg, um Nachhaltigkeits- und Kreislaufwirtschaftsziele im Unternehmen zu etablieren.
Ein großer Diskussionspunkt war das erste Omnibus-Paket der EU mit Blick auf mögliche Neuregelungen für CSRD, CSDDD und EU-Taxonomie. Hiermit würden einige Unternehmen wieder aus der CSRD-Berichtspflicht herausfallen, bzw. sie könnten mit dem VSME-Standard weiterarbeiten oder hätten einen zeitlichen Aufschub. Einerseits wird die mögliche regulatorische und bürokratische Entlastung sehr begrüßt. Gleichzeitig ist festzustellen, dass Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten vor allem mit Blick auf das Reporting erst einmal zurückfahren. Einige Unternehmen berichteten auch von deutlich nachlassenden Kundenanfragen mit Blick auf Nachhaltigkeit. Dies beeinträchtig jedoch kaum die bereits eingeschlagenen Strategien bei den teilnehmenden Unternehmen. Diese werden beibehalten und weitergeführt.
Auch wenn Berichtspflichten reduziert werden, bleiben bisherige Verordnungen bestehen und werden ausgebaut wie z.B. die Ökodesign-Verordnung. Mit ihr werden weitreichende Anforderungen an Produkte festgelegt, wie Haltbarkeit, Wiederverwendbarkeit, Nachrüstbarkeit und Reparierbarkeit, besorgniserregende Stoffe, die die Wiederverwendung und das Recycling von Materialien verhindern, Energie und Ressourceneffizienz, Rezyklatanteil, CO2- und Umweltfußabdruck sowie verfügbare Produktinformationen und damit insbesondere der digitale Produktpass (DPP).
Wie geht es weiter?
Das dritte Treffen findet am 25.09.2025 bei der senne products GmbH in Hövelhof statt.
Ein gemeinsames Angebot von InnoZent OWL e.V. (Projekt CE:FIRE), der IHK Lippe zu Detmold, der IHK Ostwestfalen zu Bielefeld und der Effizienz-Agentur NRW.





Das Projekt CE:FIRE zirkulär.frugal.regenerativ wird mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Union und des Landes NRW durchgeführt.

Ansprechpartnerinnen


Ulrike Künnemann
Zirkuläre Wertschöpfung, Digitalisierung
Projektentwicklung
Telefon: +49 5251 2055 - 915
CE:FIRE Projektwebsite | cefire-nrw.de